Presse­berichte


 

 

27.10.2017

"Ich kann meiner Fantasie freien Lauf lassen"

Fünf Jugendliche lasen als Abschluss des Projektes „Literaturlabor Kalbe“ eigene Geschichten

 

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Celina Krümmel (v.l.), Floria Janica Lepel und Franziska Berner trugen dem Publikum eigene Texte vor. © Tschakyrow

 

it Kalbe. Ein Mann und eine Frau finden ein bewusstloses Mädchen und bringen es in einen kleinen Imbiss. Als das Mädchen dort wieder zu sich kommt, kann es sich an nichts erinnern. Sie weiß nicht, wo sie ist, wie sie dort hingekommen ist und wer die Frau und der Mann sind.

So beginnt das erste Kapitel der Geschichte „Fairytale Gone Bad“, die Thea Grothe am Mittwochabend im Friedenseck in Kalbe vorgelesen hat. Neben der Studentin, die Germanistik und Geschichte auf Lehramt studiert, haben bei der Jugendliteraturlesung noch Kim Sharon Werry, Franziska Berner, Floria Janica Lepel und Celina Krümmel selbst geschriebene Geschichten und Gedichte vorgetragen. Die Lesung war der Abschluss des Projektes „Literaturlabor Kalbe“, welches von der Kulturstiftung des Bundes gefördert wird. „Wir wollen jungen Menschen die Möglichkeit geben, zu üben und sich gemeinsam auszutauschen“, so Maximilian Rünker, der das Projekt begleitete, „denn das Schreiben soll kein einsamer Prozess sein.“

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Kim Sharon Werry las ihren Krimi „Der Mord in der Hütte“ vor. © Tschakyrow

Nach der Geschichte von Thea Grothe, die schon sehr lange sowie viele eigene Geschichten im Genre Fantasy schreibt und diese irgendwann auch veröffentlichen möchte, trug Kim Sharon Werry zwei Kapitel aus ihrem Krimi „Der Mord in der Hütte“ vor. Es geht um einen Mann, der abends in New York mit seinem Hund spazieren geht und eine Leiche findet. „Ich kam im Schulunterricht auf die Idee für diese Geschichte.“ Sie schreibt eigene Texte seit etwa zwei Jahren. „Bei Fantasy ist alles möglich, da kann ich meiner Fantasie freien Lauf lassen“, so Kim Sharon Werry. Vor Publikum habe sie vorher noch keine Geschichten vorgetragen, lediglich Klassenkameraden und ihre Mutter Iris Werry haben die eigenen Geschichten gelesen. „Ich musste immer zuhören“, so die Mutter lachend, „aber ich bin auch stolz, dass sie schon solche Geschichten schreiben kann, denn die sind wirklich spannend.“ Und damit beim Publikum noch mehr Spannung aufgebaut wurde, unterbrach die Schülerin und las das dritte Kapitel später vor. Es folgten die zwei Gedichte „Meer der Erinnerung“ und „Stadtglück“ von Franziska Berner. Die Schülerin, die zur Zeit an einem Kalender mit eigenen Texten und gezeichneten Bildern arbeitet, hat vor einigen Jahren mit dem Schreiben begonnen. „Ich habe einfach vor mich hingeschrieben, das hat mir dann Spaß gemacht und so habe ich weitere Texte geschrieben.“ In ihren Prosagedichten werden die Gefühle des lyrischen Ichs in bestimmten Situationen wiedergegeben. Nach den Gedichten las Floria Janica Lepel die Kurzgeschichte „Momente“ sowie den Anfang einer Geschichte vor. Die Studentin, die Germanistik und Anglistik studiert, schreibt eigene Texte bereits seit der Grundschulzeit und arbeitet momentan an einem Gemeinschaftsprojekt, bei dem es um eine Begegnung von Johann Joachim Winckelmann und Martin Luther geht. Danach trug Celina Krümmel den Anfang des Romans „Verzweifelt“ vor. Dabei bekommt eine junge Frau ein Foto von ihrer verschwundenen Familie. Bevor die Schülerin vor allem dramatische Texte und Thriller schrieb, verfasste sie seit der dritten Klasse unter anderem Tagebucheinträge fiktiver Personen. Bevor Kim Sharon Werry ihre Geschichte fortsetzte, las Thea Grothe, die ihre Ideen für Geschichten aus Musik, Fernsehen oder dem Alltag bekommt, eine weitere Geschichte vor. „Oh Gott, oh Gott“, war aus dem Publikum zu hören, denn sie berichtete von einem Mädchen, dass von Geistern gesucht wird.

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