Magische Lichtblüten in der Altmark

Besonderes Festival im September und Oktober mit neun verschiedenen Stationen

Das gab es noch nie in der Altmark. Eine ganz besondere Form von Kunst in Verbindung mit vielen Elementen - quasi Kunst und Genuss an neun verschiedenen Stationen. Eine davon ist das Geschäft mit Kräuterhof von Wilma Rolletschek in Gardelegens Innenstadt.

Von Cornelia Ahlfeld

Gardelegen • Es wird mystisch, gefühlvoll, spannend und schön, wenn in den Abendstunden ganz besondere Lichtinstallationen magische Akzente setzen - ein Zauber für alle Sinne in Verbindung mit Musik, Literatur, Tanz und Genuss. Das wird es im September und Oktober in der Altmark geben.Die Akteure des Lichtblütenfestivals 2022 sind schon seit längerer Zeit dabei, dieses besondere Angebot vorzubereiten. Gestern fand eine Lichtblüten- On-Tour statt. Alle neun Stationen in der Altmark (s. Info-Kasten) wurden besichtigt. Eine davon ist das Mit-Genuss-Geschäft von Wilma Rolletschek an der Breitscheidstraße 6 in Gardelegen. Im Mittelpunkt ihres Beitrages steht der Kräutergarten mit Blick auf eine Hauswand mit alten Haustüren, die dicht mit Efeu umrankt sind. Diese Efeu-Wand wird ein Lichtkünstler in der abendlichen Dunkelheit in Szene setzen, so dass der Betrachter Blumen wachsen sieht oder Vögel beobachten kann.

Neuer Zugang von der mittelalterlichen Ölgasse

Ein Stück Spannung dürfte der zweite Eingang zum Kräuterhof bringen, denn der ist -ganz neu - auch von der mittelalterlichen Ölgasse erreichbar. Und die Grafikdesignerin Elvira Chevalier, die als Künstlerin im Rahmen des Projektes tätig sein wird, hatte auch sofort eine Idee, wie man das Gässchen und den Laubengang mit einbinden kann. Dazu wird es ein passendes kulturelles Rahmenprogramm geben - in Verbindung mit einem weiteren Genuss, mit kulinarischer Feinkost. Denn das ist auch der Geschäftsschwerpunkt von Wilma Rolletschek, Genuss mit allen Sinnen erleben, sei es beim Einkauf in ihrem Geschäft oder auch beim Probieren, beim Frühstück im Kräuterhof oder bei den Kulturhäppchen, die sie als Veranstaltungsreihe anbietet in Zusammenarbeit mit der Künstlerstadt Kalbe. Die ist ebenfalls Bestandteil des Lichtblütenfestivals und war gestern Ausgangspunkt für die Besichtigungstour, und dort wird auch am Freitag, 2. September, die Premiere für das Festival gefeiert. Der Künstlerstadtverein wird dann die gesamte Altstadt in kreativem Licht erstrahlen lassen. Mit dabei ist auch Christa Ringkamp von der Gartenakademie Sachsen-Anhalt mit ihrem Landhof in Neulingen unweit von Arendsee.

Leader-Projekt mit 100 000-Euro-Förderung

Initiiert hat das Lichtblütenfest der Verein Ipse excitare unter der Regie von Tilo Mottschall. Finanziert wird das Ganze über ein Kooperationsprojekt der Stadt Gardelegen aus der Leader-Aktionsgruppe Colbitz-Letzlinger Heide und dem Förderverein Historische Region Lindstedt aus der Aktionsgruppe Mittlere Altmark, informierte Festival-Sprecher Ralf Engelkamp vom Gutshof Krevese. Das Projekt falle damit noch in die letzte EU-Förderperiode von 2014 bis 2020. Die Kosten für das Festival liegen bei 100 000 Euro. Den Eigenanteil von 10 000 Euro hat die Avacon übernommen. Auch in Ipse, dem Ideengeberort, wird es im Rahmen des Lichtblütenfestivals erstaunliches geben. „Der Besucher betritt Ipse an der Friedenseiche - ein verschlafenes, friedliches Dorf. Da ein erster dünner Lichtstrahl vom Hof Nummer 18, nächtliches Funkeln lockt auf den Hof und führt zu den Nachtlichtaufnahmen von Juliane Huthmann. Unter dem endlosen Sternenhimmel der ländlichen Leere beginnen die Träume mit der Realität zu verschwimmen", gab Mottschall einen ersten Einblick ins Konzept für den Ipser Beitrag zum Festival. Und am Ende des Rundganges durch das kleine Dorf wird für die Besucher die Frage stehen, „was ist Traum, was ist Realität", versicherte Mottschall.